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25.04.2022

GKI-Großbaustelle in der Zielgeraden

Die Bauarbeiten auf der Kraftwerksbaustelle im Oberen Gericht laufen auf Hochtouren. Am 4. November ist die offizielle Inbetriebnahme geplant.

Heute informierte sich Tirols Landeshauptmann Günther Platter auf der Wehrbaustelle in Ovella über den Baufortschritt: „Mit dem Gemeinschaftskraftwerk Inn entsteht das derzeit größte Laufwasserkraftwerk des Alpenraums in Tirol. Das neue Kraftwerk leistet einen wichtigen Beitrag für die Tiroler Grundversorgung und kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. In Tirol werden wir in den nächsten fünf Jahren über 1,6 Mrd. EUR in den Ausbau der Energieunabhängigkeit investieren. Dabei steht für mich außer Frage, dass die Verfahren für die Umsetzung solcher Großprojekte gestrafft werden müssen.“

GKI-Geschäftsführer Johann Herdina erläutert beim Lokalaugenschein: „Begünstigt durch den niederschlagsarmen Winter sind wir mit den Arbeiten gut vorangekommen. Mit der Fertigstellung des Triebwassereinlaufes und der Betonage der obersten Geschoßdecke beim Dotierkraftwerk konnten zuletzt zwei weitere Abschnitte planmäßig abgeschlossen werden.“

Inn-Aufstauung ab August

Parallel zu den noch ausstehenden Betonbauarbeiten für die Fischaufstiegshilfe sind derzeit bereits die unterschiedlichsten Professionisten tätig. Im künftigen Stauraum, der sich von der Wehrbaustelle über eine Länge von ca. 2,5 km bis zur Innbrücke in Martinsbruck erstreckt, sind die Bauarbeiten ebenfalls zum Großteil abgeschlossen. Im August ist das erstmalige Aufstauen des Inn geplant.

„Dieser Vorgang erfolgt schrittweise in mehreren Etappen und wird von einem umfangreichen Messprogramm zur Sicherstellung der einwandfreien Funktion der Wehranlage begleitet“, erklärt Herdina. Parallel dazu werden die Maschinen im Krafthaus nochmals eingehend getestet. Sobald der Inn aufgestaut ist, kann das Wasser durch den 23,2 km langen Triebwasserstollen zu den Turbinen geleitet werden. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die sogenannte Nassinbetriebsetzung.

Dieses umfangreiche Test- und Messprogramm erstreckt sich über mehrere Wochen. Im November wird die neue Anlage dann ans Netz gehen: Mit einer installierten Leistung von 89 Megawatt werden jährlich rund 440 Gigawattstunden Strom erzeugt werden. Das entspricht dem Stromverbrauch von 90.000 Haushalten. Das Dotierkraftwerk in Ovella liefert rund acht Gigawattstunden Strom und geht voraussichtlich im Jänner 2023 in Betrieb.

Im November 2014 ist der Spatenstich für das grenzüberschreitende Kraftwerksprojekt von TIWAG und Engadiner Kraftwerke AG erfolgt. Die Gesamtinvestitionskosten betragen rund 620 Mio. Euro.


Im Bild oben: Lokalaugenschein auf der Kraftwerksbaustelle in Ovella mit LH Günther Platter, GKI-Geschäftsführer Johann Herdina (2.v.li.), TIWAG-Vorstandsvorsitzendem Erich Entstrasser und Gottfried Ötzbrugger (li; Ausführungsmanagement).

 Im Bild unten:  Gruppenfoto auf der Baustelle: Auch die Bürgermeister der Tiroler und Schweizer Standortgemeinden machten sich ein Bild von den Bauarbeiten vor Ort.