22.05.2025

Kraftwerksbaustelle Tauernbach-Gruben auf Kurs

Gute Nachrichten gibt es vom neuen TIWAG-Kraftwerk Tauernbach-Gruben. Seit dem Baustart im Oktober 2023 sind die Arbeiten mittlerweile weit fortgeschritten.

Die Inbetriebnahme ist planmäßig für Mitte 2026 geplant. TIWAG investiert dafür insgesamt rund 170 Mio. Euro. „Derzeit wird an allen Abschnitten auf Hochtouren gearbeitet“, informiert TIWAG-Projektleiter Klaus Mitteregger. Bei der Wasserfassung wurde im vergangenen Winter während der Niederwasserperiode der Tauernbach umgeleitet und die Wehranlage mit dem Einlaufbauwerk fertiggestellt. Auf der rechten Seite des Baches wird aktuell der Entsander mit der Entnahmekammer errichtet.

Fertigstellung bis zum Sommer 2026

Im 2,3 km langen Druckstollen laufen die Betonarbeiten an der Innenschale: Mit einem eigens dafür hergestellten Schalwagen wird täglich ein 18 m langer Betonabschnitt hergestellt. Ende Juni wird der Schalwagen am Nordportal erwartet und zerlegt werden. Im zweiten Abschnitt des Triebwasserweges, der ca. 6,1 km langen, erdverlegten Druckrohrleitung bis nach Gruben, wird an vielen Angriffspunkten gearbeitet. Besonders anspruchsvolle Abschnitte wie die Unterquerung des Tauernbaches konnten bereits erfolgreich abgeschlossen werden. Ein weiterer komplexer Bereich ist der Abschnitt in der Felbertauernstraße: Hier wird die Rohrverlegung bis zum Herbst abgeschlossen sein, „während weitere Abschnitte inzwischen bereits wieder renaturiert werden“, so der Projektleiter: „Im Zuge des Gesamtprojekts setzen wir auch vielfältige ökologische Ausgleichsmaßnahmen um, von der Fischaufstiegshilfe bis zu neuen Lebensräumen für Insekten und Kleinstlebewesen.“

Planmäßig laufen auch die Arbeiten für das neue Krafthaus. Die Rohbauarbeiten der Maschinenhalle sind in Fertigstellung, die Firstfeier ist bereits in Sicht. Im Sommer werden die ersten Teile für die Turbine und den Hallenkran eingebaut. Bis zum Frühjahr sollte die elektromechanische Ausrüstung abgeschlossen werden. Das erste Drehen eines Maschinensatzes ist für Mai 2026 geplant.   

Versorgungssicherheit und Klimaschutz

Nach Fertigstellung wird die neue Anlage rund 85 Gigawattstunden (GWh) Strom für den Verbrauch vor Ort produzieren und somit 20.000 Haushalte mit grüner Energie versorgen. Dadurch können jährlich ca. 85.000 Tonnen CO2 im Vergleich zu einem Kohlekraftwerk eingespart werden. „Damit leisten wir neben der Versorgungssicherheit für die Region auch einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz“, betont TIWAG-Bauvorstand Alexander Speckle.

Auf der Projekt-Homepage erneuerbare+ gibt es aktuelle Bilderstrecken zum Baufortschritt.

Im Bild: Die Betonarbeiten am Wehrbauwerk sind weitgehend abgeschlossen, nur der Entsander steht noch aus. (Foto: Silvia Steiner)