08.09.2025

Pumpspeicher Versetz: Sicherheit hat für TIWAG oberste Priorität

Die öffentliche Auflage der Einreichunterlagen zum Pumpspeicher Versetz endet am 12. September. TIWAG lädt alle Bürger und Bürgerinnen zu zwei finalen UVP-Beratungsterminen ein.

Naturgefahren wie Hochwasser, Muren, Steinschlag oder Lawinen sind in hochalpinen Gebieten nichts Ungewöhnliches. TIWAG hat diese Risiken frühzeitig und umfassend analysiert – unter Einbeziehung aktueller Klimaszenarien und geologischer Entwicklungen. Die Ergebnisse wurden simuliert, bewertet und werden im Rahmen der UVP von mehreren unabhängigen ExpertInnen geprüft. Alle Gutachten sind während der öffentlichen Auflage online und in den Standortgemeinden einsehbar.

 „Dank des konservativen Entwurfs und der vorausschauenden Bewirtschaftung haben Naturgefahrenereignisse keine Auswirkungen auf die Sicherheit des Speichers und des Staudamms“, erklärt Michael Holzmann, Talsperrenverantwortlicher der TIWAG. In den Sommermonaten wird gezielt Speichervolumen freigehalten, um Hochwässer aus dem Einzugsgebiet des Speichers Gepatsch aufzufangen und die unterliegenden Ortschaften zu entlasten. Auch Permafrost, so zeigen es die Erhebungen für das UVP-Verfahren, spielt laut umfangreich erarbeiteten Klimaszenarien keine sicherheitsrelevante Rolle.

 Bewährte Bauweise und moderne Kontrollsysteme

„Das hintere Platzertal wurde umfassend untersucht und auch aus geologischer Sicht als idealer Speicherstandort beurteilt. Entwurf und Bemessung des Staudammes folgen einer bewährten Bauweise, welche in der TIWAG bereits seit Jahrzehnten mit dem Staudamm Finstertal erfolgreich im Einsatz ist“, erörtert Holzmann.

„Sicherheit ist die Grundvoraussetzung und steht für uns als TIWAG an oberster Stelle – im laufenden Betrieb unserer Kraftwerke ebenso wie bei allen Erweiterungsprojekten“, betont TIWAG-Bauvorstand Alexander Speckle. „Neben der bewährten Bauweise setzen wir daher auf moderne und mehrstufige Kontrollsysteme. Das gilt für den bestehenden Speicher Gepatsch ebenso wie für den neuen Pumpspeicher Versetz. Alle Maßnahmen sorgen dafür, dass die Sicherheit der Bevölkerung im Kaunertal heute und in Zukunft gewährleistet ist.“ Unabhängig davon erfolgen regelmäßige Überprüfungen durch die Oberste Wasserrechtsbehörde des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft.

 UVP-Beratungen in Pfunds und Kaunertal

Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist das strengste Prüfungs- und Genehmigungsverfahren für Infrastrukturvorhaben in Österreich. Seit Beginn der neunwöchigen öffentlichen Auflage bietet TIWAG Beratungen für BürgerInnen der Standortgemeinden an, um diese hinsichtlich der Wahrung ihrer Rechte im Verfahren zu unterstützen. Bisher fanden Termine in Pfunds, Kaunertal, Tösens, Prutz und Fendels statt. Am 10. September stehen die Fachleute noch einmal von 9 bis 12 Uhr im Gemeindeamt Pfunds und von 14 bis 17 Uhr im Gemeindeamt Kaunertal für persönliche Gespräche zur Verfügung.

 Wichtiger Beitrag zur Energiewende und Versorgungssicherheit

Der neue Pumpspeicher Versetz mit dem Speicher Platzertal ist das Herzstück der Erweiterung Kaunertal und kann rund 160 Stunden lang kontinuierlich Energie liefern. Er gleicht Schwankungen im Stromnetz in Sekunden aus, indem bei Überschüssen Wasser in ein höhergelegenes Becken gepumpt und bei Bedarf wieder zur Stromerzeugung genutzt wird. So trägt er wesentlich zur Versorgungssicherheit, zur Stabilität der Netze und zu leistbaren Strompreisen bei.

 Mit dem Pumpspeicher Versetz setzt TIWAG auf eine zukunftssichere, klimafitte Infrastruktur, die nicht nur höchste Sicherheitsstandards erfüllt, sondern auch einen zentralen Beitrag zur Energiewende und Versorgungssicherheit in Tirol leistet.