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18.03.2022

UVP-Verfahren für Kraftwerk Imst-Haiming in Endphase

Der Landesenergieversorger TIWAG plant am Inn zwischen Imsterberg und Haiming die Errichtung eines Ausleitungskraftwerkes. Dabei soll die im bestehenden Kraftwerk Prutz-Imst bereits einmal abgearbeitete Wassermenge noch einmal zur Stromgewinnung genutzt werden. Dazu wird die neue Kraftwerksanlage über einen rund 14 km langen, unterirdischen Triebwasserweg an das Kraftwerk Prutz-Imst angebunden. Es wird kein zusätzliches Wasser aus dem Inn eingezogen und kein neues Wehr am Inn errichtet. Vielmehr wird die Schwallsituation in der rund 17 km langen Ausleitungsstrecke nachhaltig verbessert.

Öffentliche Auflage

Noch bis 15. April findet die im UVP-Verfahren vorgesehene, öffentliche Auflage zum Vorhaben statt. Dabei können die Einreichunterlagen in den betroffenen Gemeinden Imsterberg, Imst, Arzl im Pitztal, Karrösten, Karres, Roppen und Haiming von interessierten BürgerInnen eingesehen und Stellungnahmen abgegeben werden. „Für eine transparente Abwicklung und Vorbereitung ist uns die Information und Einbindung der Menschen vor Ort sehr wichtig“, betont TIWAG-Vorstandsdirektor Johann Herdina.

Begleitend dazu finden in den nächsten Wochen eigene Informationsveranstaltungen in den Standortgemeinden statt. Mit der mündlichen Verhandlung wird noch vor dem Sommer gerechnet. Ein Baustart ist frühestens 2025 realistisch.

Nach Fertigstellung können mit dem neuen Kraftwerk jährlich rund 252 Millionen Kilowattstunden Grundlaststrom erzeugt werden, die ins Tiroler Netz fließen. Das entspricht dem Stromverbrauch von 60.000 Haushalten. „Damit machen wir einen nächsten Schritt in Richtung stabile und selbstständige Energieversorgung im Land“, so Herdina: „Das vorhandene Ausbaupotential gilt es gerade hinsichtlich der aktuellen Entwicklungen zu nutzen.“

Der Bau der Innstufe Imst-Haiming ist im Wesentlichen eine Erweiterung des bereits 1956 in Betrieb gegangenen Ausleitungskraftwerkes Prutz-Imst. „Das Triebwasser aus dem Kraftwerk Imst wird über einen Stollen nach Haiming geleitet und dort noch einmal abgearbeitet“, erklärt Projektleiter Robert Reindl: „Das macht die Anlage energiewirtschaftlich sehr effizient bei vergleichsweise geringen Eingriffen in die Natur.“

Nachhaltiges Projekt

Es wird keine zusätzliche Sperrenstelle im Inn benötigt und damit auch die Fließkontinuität nicht beeinträchtigt. Das im neuen Kavernenkrafthaus abgearbeitete Triebwasser wird über ein Unterwasserbecken dem Inn zugeführt. „Dadurch wird die gegenwärtige Schwallsituation auch in der Unterwasserstrecke Richtung Telfs merklich verbessert“, betont der Projektverantwortliche.

Auch sonst wurden im Zuge der Planung viele Vorschläge und Wünsche aus der Region berücksichtigt, die Lage des Krafthauses und Unterwasserbeckens im Bereich Haiming optimiert. Einen engen Austausch gibt es zudem mit dem Tiroler Raftingverband, damit die Ausübung des gewerblichen Raftings auch nach Fertigstellung sichergestellt ist.