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Innstufe Imst-Haiming

Die TIWAG plant am Inn im Tiroler Oberland die Errichtung des Ausleitungskraftwerkes Innstufe Imst-Haiming. Die neue Kraftwerksanlage wird mittels eines ca. 14 km langen unterirdischen Triebwasserwegs an das schon 1956 ans Netz gegangene Kraftwerk Prutz-Imst angebunden. Die Innstufe Imst-Haiming beschränkt sich dabei ausschließlich auf die nochmalige Nutzung der im Kraftwerk Prutz-Imst bereits einmal abgearbeiteten Wassermengen, ohne weiteren Einzug von Abflüssen aus dem Inn. Es wird daher kein neues Wehr am Inn benötigt.

Technische und energiewirtschaftliche Kennzahlen:
Genutzte GewässerTriebwasser der Bestandsanlage Prutz-Imst (Inn und Pitze)
Einzugsgebiet2.885 km²
Ausbauwassermenge85 m³/s
Nennleistung Turbinenbetrieb43,5 MW
Arbeitsvermögen im Regeljahr252 GWh
Mittlere Fallhöhe64,5 m

ProjektVorstellung

Projektgebiet

Projektstand

Projektkontakt

Mit der Innstufe Imst-Haiming sollen jährlich rund 252 Millionen Kilowattstunden Grundlaststrom erzeugt werden, die ins Tiroler Netz fließen. Dies entspricht der sicheren und preisgünstigen Versorgung von etwa 60.000 Haushalten mit Strom aus sauberer, CO2 – freier, heimischer Wasserkraft.

Die wesentlichen Eckpunkte für eine energiewirtschaftlich attraktive und umweltverträgliche Umsetzung sind:

  • Das neue Kraftwerk beschränkt sich auf die nochmalige Nutzung der im bestehenden Kraftwerk Prutz - Imst abgearbeiteten Wassermenge ohne weiteren Einzug von Abflüssen aus dem Inn.
  • Daher wird keine Sperrenstelle im Inn benötigt, sodass die Fließkontinuität des Inn unbeeinträchtigt bleibt.
  • Vielmehr wird das Triebwasser des bestehenden Kraftwerks Prutz - Imst ein weiteres Mal genutzt, indem es über einen rund 14 km langen Stollen bis zum geplanten Krafthaus Haiming geführt wird.
  • In der Ausleitungsstrecke werden angemessene wasserwirtschaftliche Verhältnisse sichergestellt und die gegenwärtige Schwallsituation deutlich verbessert.
  • Die Kraftwerksturbinen sind in einer Kaverne geschützt vor Naturgefahren untergebracht.
  • Das abgearbeitete Triebwasser wird über ein Unterwasserbecken vergleichmäßigt dem Inn zugeführt.
  • Der gewonnene Strom wird beim Krafthaus Haiming  in das 110 kV-Netz eingespeist.

Das Projektgebiet Ausleitungskraftwerk Innstufe Imst-Haiming erstreckt sich über
die Gebiete der Gemeinden Imsterberg, Imst, Arzl im Pitztal, Karrösten, Karres, Roppen
und Haiming.

  • Die Erschließung der Baustellen für den Triebwasserweg erfolgt über bestehende Straßen. Ausbruchmaterial wird möglichst am Anfallsort abgelagert oder dem örtlichen Baugewerbe zur Verfügung gestellt
  • Unbrauchbares Material wird zur Landschaftsgestaltung und für naturnah ausgeführte Geländeauffüllungen verwendet
  • Schwallsituation des Inn wird verbessert
  • Sonderschutzgebiet Silzer Innauen bleibt unberührt
  • ÖBB-Strecke, Roppener Tunnel, Tschirganttunneltrasse, Bundesstraße und Autobahn werden nicht beeinträchtigt
  • Bau Triebwasserweg erfolgt sehr schonend mittels Tunnelbohrmaschinen
mehr erfahren

Die Entwicklung und Planung des Projekts startete bereits im Jahr 2011. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Meilensteine seither im Überblick:

  • März 2013: Einreichung zur UVP-Vorprüfung beim Amt der Tiroler Landesregierung
  • Jänner 2014: Stellungnahme der Behörde gemäß §4 UVP-G 2000
  • Juni 2015: Einreichung zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beim Amt der Tiroler Landesregierung
  • Juni 2016: Erster Verbesserungsauftrag der Behörde (Amt der Tiroler Landesregierung)
  • 2016-2018: Erkundungsmaßnahmen, Modifikation des Vorhabens, Abarbeitung aller Prüfgutachteranfragen
  • Oktober 2018: Vorlage der Unterlagen Revision 1
  • Feber, März, Juni 2019: Zweiter Verbesserungsauftrag der Behörde (Vollständigkeitsprüfung etlicher Fachbereiche positiv abgeschlossen, jedoch gibt es auch neu vorgelegte Prüfgutachterforderungen)
  • März 2020: Vorlage der Unterlagen Revision 2
  • Juni, Juli 2020: Dritter Verbesserungsauftrag der Behörde (Vollständigkeitsprüfung weiterer Fachbereiche positiv abgeschlossen aber weitere Forderungen einiger Prüfgutachter)
  • März 2021: Vorlage der Unterlagen Revision 3
  • August 2021: Vollständigkeitsprüfung insgesamt positiv abgeschlossen
  • Feber 2022: Vorlage der neu zusammengestellten Unterlagen Revision 4
  • März/April 2022: Öffentliche Auflage
  • Juni 2022: Mündliche Verhandlung
  • Februar 2023: Positiver Bescheid 1. Instanz

    Aufgrund mehrerer Beschwerden erfolgt eine Fortsetzung des Genehmigungsverfahrens in der 2. Instanz am Bundesverwaltungsgericht. 
    Die erwartete Verfahrensdauer beträgt zwischen 6 und 12 Monaten.

Einen vernünftigen Wasserkraftausbau, der die Bedürfnisse der berührten Regionen bestmöglich berücksichtigt sowie fördert und damit die Basis für künftige Generationen schafft, sehe ich als Ziel meiner Tätigkeit.
Dipl.-Ing. Dr. Robert Reindl | T 0800 207 802 | info-innstufe.IH@tiwag.at
Projektleiter

Robert Reindl ist seit 1995 bei der TIWAG -Tiroler Wasserkraft AG als Projektingenieur für wasserbauliche und hydraulische Aufgabenstellungen tätig. Neben den zahlreichen Projektbearbeitungen zur Erhaltung und Sanierung der Bestandsanlagen wirkte er auch beim Bau des Flusskraftwerkes Langkampfen und einiger kleinerer Wasserkraftwerke mit. Als Leiter des Teams Wasserbau ist er seit 2004 sehr intensiv in die Neubauplanungen zum angestrebten umweltschonenden Ausbau der Wasserkraft in Tirol eingebunden. 2011 wurde er zum Projektleiter der Innstufe Imst-Haiming ernannt.