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06.10.2023

Baustart für neues Tauernbach-Kraftwerk

Nach umfangreichen Vorarbeiten und einem ausführlichen Behördenverfahren mit einem rechtskräftigen Bescheid am Ende haben diese Woche im Matreier Ortsteil Gruben die Bauarbeiten für das TIWAG-Ausleitungskraftwerk am Tauernbach begonnen.

LH-Stv. und Energielandesrat Josef Geisler nahm den symbolischen Spatenstich vor und betonte: „Für die Tiroler Energieautonomie ist der Ausbau der heimischen, erneuerbaren Ressourcen zwingend notwendig. Dieses Projekt wird die Versorgungssicherheit für den Bezirk nachhaltig erhöhen und wurde auch eingehend auf seine Nachhaltigkeit geprüft.“ TIWAG-Vorstandsdirektor Alexander Speckle ergänzt: „Dieses Bauvorhaben hat einen doppelten Nutzen. Die geplanten Investitionskosten von 160 Mio. Euro sind ein wichtiger Konjunkturbeitrag für die Bauwirtschaft im Bezirk. Der später erzeugte Strom wird zudem 1:1 in der Region benötigt und verbraucht.“

TIWAG investiert 160 Mio. Euro

Das Projekt ist als Ausleitungskraftwerk mit einer Wasserfassung im Bereich der Schildalmen und einem Krafthaus direkt unterhalb der Pumpstation der Transalpine Ölleitung (TAL) konzipiert. Der Triebwasserweg untergliedert sich in zwei Teilbereiche, einem Druckstollen im oberen Streckenabschnitt (ca. zwei Kilometer Länge) sowie einer erdverlegten Druckrohrleitung vom Stollenende bis zum Krafthaus (ca. sechs Kilometer). Dabei sind auch zwei Querungen der TAL und des Tauernbachs erforderlich.

Nach Fertigstellung wird die neue Anlage rund 85 Gigawattstunden (GWh) Strom produzieren. Das entspricht rund 1,4 Prozent des Tiroler Strombedarfs bzw. dem Verbrauch von 20.000 Haushalten. Damit ist das neue Kraftwerk am Tauernbach nach Amlach (Regeljahreserzeugung: 219 GWh) das zweitleistungsstärkste Kraftwerk im Bezirk. Insgesamt betreibt TIWAG acht Wasserkraftanlagen in Osttirol, darunter auch fünf Kleinwasserkraftwerke. Das bestehende Kraftwerk an der Schwarzach wurde zuletzt um eine zusätzliche Turbine erweitert und damit die Jahresstromerzeugung von 61 auf 83 GWh erweitert. TIWAG hat dafür rund 14 Mio. Euro investiert.

Renaturierung der Schwarzach

Im Zuge des Projekts wurden auch mehrere Ausgleichsmaßnahmen an der Schwarzach umgesetzt. Durch eine Aufweitung in den Bereichen Görtschach und Dölach inklusive Schaffung einer Nebenarmstruktur wurde neuer und hochwertiger Lebensraum für Fische und weitere, kleinste Wassertiere geschaffen.

 

Im Bild: Spatenstich für das neue Ausleitungskraftwerk in Matrei mit (v.li) TIWAG-Vorstandsvorsitzenden Erich Entstrasser, LH-Stv. und Energielandesrat Josef Geisler, Bundesminister Norbert Totschnig, TIWAG-Bauvorstand Alexander Speckle, TIWAG-Aufsichtsrätin Michaela Hysek-Unterweger und Standortbürgermeister Raimund Steiner.