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06.09.2022

GKI als wichtiger Beitrag für Tiroler Versorgungssicherheit

Die Bauarbeiten beim Gemeinschaftskraftwerk Inn befinden sich im Endspurt. Am 04. November findet die feierliche Inbetriebnahme statt, Ende November soll der kommerzielle Betrieb aufgenommen werden.

„Am 22. August erfolgte der Erstaufstau und damit die Nassinbetriebsetzung der Anlage“, informierte GKI-Geschäftsführer Johann Herdina (TIWAG) im Rahmen einer Besichtigung mit lokalen MedienvertreterInnen: „Das GKI geht damit planmäßig vor dem Winter in Betrieb und kann einen wesentlichen Beitrag für eine stabile Energieversorgung in Tirol leisten. Mit einer Jahreserzeugung von rund 440 Gigawattstunden Strom leistet das Kraftwerk einen wichtigen Beitrag für die Tiroler Grundversorgung.“

Innovatives Restwassermodell

Der Aufstau und die darauffolgende Inbetriebsetzung der elektromaschinellen Anlagenteile erfolgen schrittweise in mehreren Etappen und dauern bis Ende November 2022. Der künftige Stauraum erstreckt sich vom Wehr in Ovella über 2,5 Kilometer bis zur Grenzbrücke in Martina. Das Nutzvolumen im Staubereich mit der 15 Meter hohen Wehrmauer umfasst rund 500.000 Kubikmeter. Über den Triebwasserstollen können dann bis zu 75 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ins Krafthaus nach Ried/Prutz abgeleitet werden.

 „Ein dynamisches Restwassermodell garantiert in den Sommermonaten ein natürliches Abflussverhalten des Inn“, erklärt GKI-Geschäftsführer Michael Roth (EKW). Als Referenz für die Abgabemenge dient der natürliche Zufluss des Inn bei St. Moritz: Je mehr Wasser die dortige Messstelle passiert, desto mehr Wasser wird am Wehr abgegeben. „Durch die Reduzierung des Schwalls kann die ökologische Situation im Inn wesentlich verbessert werden und damit der aus der Schweiz kommende Schwall und Sunk fast zur Gänze abgemindert werden. Aus diesem Grund wurde das Projekt auch von den Schweizer Umweltbehörden mit erheblichen Finanzmitteln unterstützt. “

Ökologische Begleitmaßnahmen

Im Rahmen des Projekts sind auch viele Ausgleichsmaßnahmen und Rekultivierungen vorgesehen: Generell werden und wurden bereits alle beanspruchten Flächen nach Abschluss der Bauarbeiten begrünt, bepflanzt oder aufgeforstet. Auf der ehemaligen Baustelleneinrichtungsfläche in Maria Stein wird ein weitläufiges Biotop mit neuen Lebensräumen für Fische und Kleintiere geschaffen. Die Umgebung wird zudem renaturiert, wodurch eine abwechslungsreiche Auenlandschaft entsteht. In der Niedrigwasserperiode 2022/2023 soll hier mit der Umsetzung begonnen werden.