Optimierungen im Rahmen Dialog und Begegnung
2006 hat der Eigentümer, das Land Tirol die TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG ersucht in Wasserkraftwerk am Tauernbach in Osttirol zu planen und alle Vorbereitungen für die Realisierung zu treffen. Das ursprüngliche Projekt sah am Tauernbach einen Speicher bei Raneburg vor.
Das Kraftwerk, als Pumpspeicherkraftwerk mit Unterwasserbecken konzipiert, wäre am Ausgang der Prosseggklamm vorgesehen gewesen. Im Zuge des Dialoges mit allen direkt Beteiligten und der Bevölkerung wurden erhebliche Bedenken gegen dieses Kraftwerkskonzept geäußert.
Die TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG entschied sich daher trotz erheblicher energiewirtschaftlicher Nachteile auf die Speichervariante zu verzichten und eine Variante mit einem Ausleitungskraftwerk weiter zu verfolgen
Prosseggklamm bleibt erhalten
Das Ausleitungskraftwerk sah ursprünglich die Nutzung der Gefällstrecke von den Schildalmen bis Matrei vor. Die Proseggklamm gilt in Matrei als Naturjuwel. Der Österreichische Alpenverein und die Bürgerinitiative "Naturerbe Prosegg" äußerten daher Einwände hinsichtlich der Auswirkungen auf das Naturerlebnis in der Proseggklamm, wenn ein Teil des Wassers nicht mehr durch die Schlucht fließt.
Schließlich hat auch die Gemeinde Matrei i. Osttirol die TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG ersucht, bei der endgültigen Einreichvariante auf die Nutzung der Proseggklamm zu verzichten. Es wurden mehrere Varianten mit dem Ziel untersucht, wie ohne der Gefällstufe Proseggklamm ein noch wirtschaftlich vertretbares Kraftwerksprojekt realisiert werden könnte. Es konnte eine wirtschaftlich tragbare und technisch machbare Variante gefunden werden.
Die TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG hat daher bei der Einreichvariante auf die Gefällstufe der Proseggklamm verzichtet. Der seitliche Zubringer zum Tauernbach bei Gruben, der Frosnitzbach wird vom Projekt nicht berührt und behält sein natürliches Abflussregime.
Technische und energiewirtschaftliche Kennzahlen: | |
Ausbauwassermenge | 9 m³/s |
Bruttofallhöhe | 380 m |
Ausbauleistung | 27 MW |
Regelarbeitsvermögen | 85 GWh |
Druckstollen | 2,2 km |
Rohrleitungen | rd. 6 km |
Durchmesser Rohrleitung | 1,8 m |
ProjektVorstellung
Projektgebiet
Projektstand
Projektkontakt
Das Kraftwerk Tauernbach – Gruben ist als Ausleitungskraftwerk im Osttiroler Tauerntal mit einer Wasserfassung im Bereich der Schildalmen und einem Krafthaus direkt unterhalb der Pumpstation der TAL (Transalpine Ölleitung) geplant.
Wasserfassung
Die Wasserfassung befindet sich auf der orographisch rechten Talseite im Bereich der Schildalmen und besteht aus einer Wehranlage mit Fischbauchklappe, Zulaufkanal, Entsander und Entnahmekammer.
Triebwasserweg
Der Triebwasserweg mit einer Gesamtlänge von rund 8.350 m untergliedert sich in zwei Teilbereiche, einen Druckstollen im oberen Streckenabschnitt (ca. 2,2 km) und einer erdverlegten geschweißten Druckrohrleitung mit einem Durchmesser von 1,8 m vom Stollenende bis zum Krafthaus (ca. 6 km). Davon laufen drei Abschnitte im freien Gelände und ein Abschnitt in der Felbertauernstraße. Entlang des Triebwasserweges sind zwei Querungen der TAL (Transalpine Ölleitung) und eine Querung des Tauernbaches vorgesehen.
Krafthaus
Das Krafthaus wird direkt unterhalb bzw. südlich der Pumpstation der TAL bei Gruben errichtet. Das abgearbeitete Triebwasser wird über einen 135 m langen Unterwasserkanal unterhalb des Krafthauses in den Tauernbach zurückgeführt.
Das Tauerntal ist bereits durch zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen, wie Felbertauernstraße, 380 kV Leitung und TAL (Transalpine Ölleitung) mit Pumpstation geprägt.
Das Kraftwerk mit seinen Anlagenteilen liegt vollständig außerhalb des Nationalparks Hohe Tauern.
Auf folgende Umweltbelange wurde besonderes Augenmerk gelegt:
- Umgang mit sensiblen Naturräumen
- Restwasserführung im Tauernbach
- Landschaftsbild
Aufgrund der Größe des geplanten Kraftwerkes unterliegt das Projekt einem detaillierterem Bewilligungsverfahren und die Umweltverträglichkeit des Projektes (UVE/UVP) muss nachgewiesen werden.
Hierfür sind zahlreiche Untersuchungen des Naturraumes durchzuführen und die Auswirkungen des Projektes auf die Umwelt darzulegen und schließlich zu bewerten. Den Bewertungen liegen strenge Richtlinien zugrunde.
Die TIWAG - Tiroler Wasserkraft AG reichte am 09. Jänner 2013 ihr Kraftwerksprojekt Tauernbach - Gruben zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ein.
Durch einen Murenabgang im August 2017 war eine Anpassung der Druckrohrleitungstrasse im Bereich Raneburg erforderlich. Nach Überarbeitung des Projektes erfolgte vom 26.03.2018 bis einschließlich 22.05.2018 neuerlich die öffentliche Auflage in der unmittelbar vom Vorhaben sowie in der von Ausgleichsmaßnahmen berührten Gemeinde Matrei i. O.. Innerhalb dieser öffentlichen Auflagefrist hatten die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, bei der UVP-Behörde eine schriftliche Stellungnahme oder Einwendung zu der Überarbeitung abzugeben.
Zeitgleich erfolgte die Auflage des Umweltverträglichkeitsgutachtens (UVGA). Dies beinhaltet die Fachgutachten, der von der Behörde bestellten Prüfgutachter.
Im Anschluss daran fand am 24.05.2018 im Pfarrsaal der Marktgemeinde Matrei i. O. von 10:30 bis 15:00 Uhr die öffentliche Erörterung statt. Diese diente als Diskussionsforum im Vorfeld der mündlichen Verhandlung. Die mündliche Verhandlung hat im Zeitraum 04.06.2018 bis 07.06.2018 in Innsbruck stattgefunden.
Gegen diesen Bescheid wurde beim Verfassung- und Verwaltungsgerichtshof Beschwerde erhoben. Der Verfassungsgerichtshof hat eine Behandlung der Beschwerde abgelehnt. Beim Verwaltungsgerichtshof erfolgte im September 2020 die Verhandlung der Beschwerden.
Mit dem Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichtes vom 18.03.2022 wurde der Bescheid für das Projekt Tauernbach-Gruben rechtskräftig, eine Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof dagegen wurde abgelehnt.
T +43 (0)50607 21152 | info-tauernbach.gruben@tiwag.at
Projektleiter
Klaus Mitteregger ist seit 2010 bei der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG als Leiter der Abteilung Bauausführung tätig. Davor war er viele Jahre in der Bauindustrie bei unterschiedlichsten Untertagebau-Projekten im In- und Ausland als Bauleiter, Projektleiter und Geschäftsführer tätig.
Bei der TIWAG war Klaus Mitteregger bisher neben seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter auch als Projektleiter von Kraftwerkserweiterungen und -neubauten sowie als Geschäftsführer von Tochterunternehmen tätig.